Sid Meier’s Colonization
Der rundenbasierte Strategieklassiker von Sid Meier & Brian Reynolds aus dem Jahre 1992. Colonization wurde ursprünglich für MS-DOS entwickelt. Läuft aber auch inzwischen problemlos unter Windows. Aktuell ist das Spiel bei Steam hier für knapp 7 € erhältlich. Also ein echtes Schnäppchen für diesen Zeitlosen Klassiker.
Das Spiel handelt von der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 und die anschließende Besiedlung der Europäer. Du schlüpfst in die Rolle eines Gouverneurs deines Königs. Zur Auswahl stehen die europäischen Großmächte der damaligen Zeit England, Spanien, Frankreich und Holland. Dein König vertraut dir nur leider zu unrecht die Kolonisierung der Neuen Welt an. Dein Hauptziel nämlich ist die Unabhängigkeit von Europa zu erreichen. Wenn du die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnest hält sich die Freude deines Monarchen allerdings stark in Grenzen.
Zu den Festlichkeiten deiner Unabhängigkeit schickt dir dein ehemaliger Souverän dann nämlich ein großes Expiditionskorps, um die Siedlungen der Neuen Welt wieder unter Kontrolle des Königs zu befördern. Erst wenn diese Streitmacht besiegt ist, gilt das Spiel als gewonnen.
Hien zu kommt ein Zeit Limit. Das Spielt startet 1492 mit jedem Jahr = Eine Runde. ab 1600 ist dann jedes Jahr 2 Runden lang. (Frühling und Herbst was allerdings keine Spieltechnischen Auswirkungen bis auf die Zeiterhöhung hat.)
Bis zum Unterzeichnen der Unabhängigkeit hast du dann bis 1799 Zeit. Zum Gewinnen der Unabhängigkeit gegen die Armee des Königs dann noch bis 1849. Also in Summe geht das Spiel ca 500 Runden.
Im Gegensatz zu der Civilization Reihe, legt Colonization mehr Wert auf Handel, Produktion und damit Verbunden die verschiedenen Siedler Berufe (z.B. Schreiner, Farmer, Felljäger oder Schmied). Eine Forschung gibt es nicht. Im Gegensatz dazu können Gründerväter für den eigenen Kontintentalkongress „rekrutiert“ werden. Diese Gründerväter (die sich an historischen Figuren der amerikanischen Geschichte orientieren) bringen Boni mit, lösen Ereignisse aus oder schalten bestimmte Gebäude frei.
Zum Gameplay und den Gründervätern allgemein ein kleiner Hinweis. Politisch Korrekt sieht anders aus.
Es gibt zwar (was für 1992 schon eine Leistung darstellt aus meiner Sicht) Punktabzüge für das vernichten von Ureinwohnern Siedlungen, bei der Endwertung. Aber das Konvertieren (Versklaven) oder einfache Abschlachten von Ureinwohnern bittet sogar eher Vorteile im Spiel. Zudem finden sich unter den Gründervätern einige spanische Konquistadoren. Diese bringen im Spiel Vorteile. Die Ureinwohner der damaligen Zeit, die zu Hauf von diesen Eroberern abgeschlachtet wurden, dürften das aber etwas kritischer sehen mit den positiven Aspekten.
Ansonsten sollte man Colonization sehen was es ist. En PC Spiel mit schönem Gameplay, das meiner Meinung nach auch heute noch überzeugt.
Die gewöhnungsbedürfte Grafik dürften Spieleenthusiasten natürlich geflissentlich übersehen.
Das Remake von 2008 das im neuen Gamesdesign herkommt, hat mich ehrlich gesagt nicht überzeugt. Auch wenn es grafisch deutlich „hübscher“ rüberkommt. Das Remake hat seine Vorzüge. Aber ich empfinde das Gameplay als deutlich anders zum Klassiker. Daher hat es für mich eigentlich nur Name und Setting gemeinsam. Die Spielmechanik funktioniert deutlich anders. Und nach meiner Ansicht nicht unbedingt besser.